
Unabhängige Ombudsperson
Ein Blick zurück und nach vorn
Seit fast drei Jahren ist Monika Paulat als Ombudsperson für den Medizinischen Dienst Berlin-Brandenburg tätig. Die erfahrene Juristin und langjährige Präsidentin von Landessozialgerichten bringt umfassende Expertise in diese verantwortungsvolle Rolle ein. Mit ihrem unabhängigen Blick unterstützt sie Menschen, die sich mit Anliegen oder Beschwerden an sie wenden, und trägt dazu bei, Prozesse im Sinne der Versicherten weiterzuentwickeln.
Die Ombudsperson als Lotsin für Versicherte
Die Ombudsperson bietet Ratsuchenden eine Anlaufstelle, wenn Unsicherheiten oder Missverständnisse im Zusammenhang mit sozialmedizinischen Begutachtungen auftreten. Sie hört zu, ordnet Anliegen ein und hilft, den richtigen Weg durch die oft komplexen Strukturen des Gesundheits- und Pflegewesens zu finden. Dabei versteht sich Monika Paulat als Vermittlerin – sie gibt keine juristische Beratung und entscheidet nicht über Gutachten, sondern trägt dazu bei, dass Abläufe klarer und verständlicher werden.
Viele Menschen wissen nicht genau, an wen sie sich mit ihrem Anliegen wenden können. Hier kann ich Orientierung geben, Informationen verständlich aufbereiten und, wenn nötig, auch mit dem Medizinischen Dienst oder den Krankenkassen in den Dialog treten
, beschreibt Paulat ihre Rolle.

Herausforderungen und Entwicklungen
Die Zahl der Eingaben ist über die Jahre deutlich gestiegen: Waren es im Jahr 2022 noch knapp 300, gingen 2023 bereits fast 1.100 Anfragen ein, 2024 waren es erneut knapp 1.000. Das zeigt den großen Bedarf nach einer neutralen, unabhängigen und vertrauenswürdigen Ansprechperson. Ich versuche, jede Anfrage individuell zu beantworten. Das ist aufwendig, aber mir ist es wichtig, dass sich die Menschen wirklich gehört fühlen
, erklärt Paulat.
Eine weitere Herausforderung liegt in den Erwartungen der Versicherten. Häufig betreffen die Eingaben nicht nur organisatorische Fragen oder Verfahrensabläufe, sondern die inhaltliche Bewertung von Gutachten. Hier muss ich immer wieder erklären, dass meine Rolle nicht darin besteht, eine ärztliche Einschätzung zu überprüfen oder ein Gutachten neu zu bewerten. Mein Fokus liegt darauf, ob der Begutachtungsprozess fair und korrekt abgelaufen ist.
Austausch und Vernetzung
Neben der individuellen Unterstützung setzt sich Monika Paulat auch für den überregionalen Austausch ein. Die Ombudspersonen der verschiedenen Bundesländer vernetzen sich regelmäßig, um voneinander zu lernen und gemeinsame Herausforderungen zu diskutieren. Auch im Austausch mit Pflegestützpunkten, Sozialverbänden oder Krankenkassen sieht Paulat eine wertvolle Möglichkeit, um das Verständnis für die sozialmedizinische Begutachtung zu verbessern.
Der regelmäßige Dialog ist essenziell – innerhalb des Medizinischen Dienstes, aber auch über die Landesgrenzen hinaus. So können wir Prozesse weiterentwickeln und die Versorgung für die Versicherten noch transparenter und verständlicher gestalten
, betont Paulat.
Mit Engagement in die Zukunft
Für ihre zweite Amtszeit hat sich Monika Paulat vorgenommen, die bewährten Strukturen weiterzuführen und auszubauen. Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird – sowohl von den Versicherten als auch von den Mitarbeitenden des Medizinischen Dienstes. Ich freue mich darauf, weiterhin als Ansprechperson für alle, die mich brauchen, da zu sein!
Volltext-Alternative zum Audio: Interview mit Monika Paulat